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E5 Oberstdorf-Meran Etappe 4 vom Pitztal ins Ötztal

E5 Oberstdorf-Meran Etappe 4 vom Pitztal ins Ötztal

Im Reich der Gletscher und Steinböcke! Über die Braunschweiger Hütte geht es heute vorbei an imposanten Gletschern.

Startpunkt:   Wenns 
Etappenziel:  Zwieselstein Ötztal
Gehzeit:      5,5 Stunden
Höhenmeter:   ↑1300 hm ↓350 hm
Einkehr:      Gletscherhütte
              Braunschweiger Hütte
              Bergstation Sölden

Auf die heutige Etappe freue ich mich seitdem ich weiß, dass wir den E5 laufen. Die Bilder, die ich bisher gesehen hatte, sind Atemberaubend. Umso mehr habe ich den Wetterbericht seit 2 Tagen im Auge. Nach Regen, Nebel und Wind wäre heute eigentlich mal wieder Sonne an der Reihe. Und so ist es. Schon in der Früh zeigt sich ein positiver Trend, die letzten Frühnebelfelder ziehen hoffentlich noch rasch ab.

Mit dem Bus geht es für uns heute in einer knappen halben Stunden zu unserem Startpunkt. Wir fahren vom Gasthof in Wenns durch das komplette Pitztal bis nach Mittelberg. Hier am Parkplatz ist der heutige offizielle Start der Tour.

Die ersten 20 – 30 Minuten verläuft der Weg über eine breite Forststrasse bis zum Gletscherstüberl auf 1736m. Hier ist auch eine gute Übernachtungsmöglichkeit für die „Hüttenschläfer“. Absolut beeindruckend ist die Infotafel zum Gletscher. Vor vielen Jahren ragte der Gletscher bis zum Gletscherstüberl. Daher wohl auch der Name der Hütte. Und heute…es ist zum weinen, ich brauche es euch nicht zu erzählen.

Wir nehmen den Weg über den Wasserfall. Der erste Anstieg ist entspannt und verläuft entlang des Flusses. Im weiteren Verlauf geht es in steilen Serpentinen bergan und der Weg ist auf den ersten Blick nicht immer direkt erkennbar. Einige ausgesetzte, teils exponierten Stellen sind zu bewältigen. Ein Stahlseil erleichtert einem an einigen Teilen das Laufen. Nichts dramatisches, jedoch zeigt sich auf diesem Stück wieder einmal, dass der E5 kein Spaziergang ist. Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und ordentliche Bergschuhe sind hier ein Muss!

Und während die Truppe so vor sich hin klettert, zeigt sich in meinem Augenwinkel ein Steinbock. Ganz kurz blickt er hoch oben über den Fels. Zeit, die Spiegelreflexkamera aus dem Rucksack zu kramen. Ich war eigentlich kurz davor, die Kamera nicht mitzunehmen. Doch genau für solch eine Begegnung hatte ich mich in letzte Sekunde doch noch FÜR die Kamera entschieden. Die richtige Entscheidung! Wir laufen am Weg noch ein paar Serpentinen weiter hinauf und stehen quasi vor einem ganzen Rudel Steinböcke. Aus respektvoller Entfernung gelingen ein paar Bilder, die ich euch nicht vorenthalten möchte:

Danke an dieser Stelle an Bertold, unserem Wanderführer für die Geduld 😉 und natürlich an die gesamte Gruppe – denn alle mussten auf mich warten…

Quasi über dem Wasserfall gelangt man auf ein Stück planierte Piste (natürlich ohne Schnee). Nicht schön anzuschauen, und zum Glück nur von kurzer Dauer. Schon tauchen wir wieder ab in die schroffe und steinige Berglandschaft. Wir machen eine kurze Rast und genießen den Ausblick. In gut 20 Minuten ist die Braunschweiger Hütte erreicht. Hier kehren wir zur wohlverdienten Mittagsrast ein. Die 20 Minuten haben es jedoch nochmal in sich und der Weg zieht sich! Man sieht die verdammte Hütte…sie kommt aber einfach nicht näher.

Und da ist sie endlich! Inmitten karger Felslandschaft, umgeben von Schnee und Eis! Ich finde es großartig!

Die Braunschweigerhütte liegt auf 2759m in den Ötztaler Alpen, ganz am Ende des Pitztales. Sie ist nicht nur eine wichtige Station auf dem E3, sondern liegt auch auf der Via Alpina. Wer hier übernachten möchte, sollte unbedingt vorher anfragen!

Ich könnte mir es jetzt eigentlich auch hier oben gemütlich machen und auf den Sonnenuntergang warten, nur leider ist das heutige Etappenziel noch nicht erreicht.

Weitere 250 Höhenmeter warten. Über einen schmalen, steinigen Pfad führt der weitere Weg hinauf zum Pitztaler Jöchl auf 2996 m. Dies ist der höchte Punkt unser gesamten Tour! Auch hier gibt es wieder einige ausgesetzte Stellen und Seilsicherungen. Der Abstieg zur Gletscherbahn beginnt ebenfalls kniffelig. Es liegt immer noch Schnee und das zur Unterstützung gespannte Stahlseil ist locker. Auf der rechten Seite fällt das Schneefeld steil ab.

Der Blick fällt nun auf die Gletscherbahn und das Skigebiet. Einen Teil der Gletscher hat man mit weißen Tüchern abgedeckt, als Schutz vor der Sonne. Die Bahnstation ist umgeben von asphaltierter Strasse, Parkplatz und einer Arena. Ich kann da nur mit dem Kopf schütteln, blende diese Sicht aus und denke an die wundervolle Landschaft!

Bei der Gletscherbahn holt uns der Bus ab und fährt uns hinab nach Zwieselstein.

Die Eindrücke des heutigen Tages waren für mich überwältigend! Im Gasthof angekommen geht es mit einem kühlen Bier und vielen tollen Eindrücken auf den Balkon. Morgen ruft schon Südtirol…

Und nun wünsche ich euch viel Spaß mit den Bildern!

Weitere Infos zur Route, Anforderung und Ausrüstung findest du hier http://www.reiseziege.de/2019/08/19/e5-oberstdorf-meran/

Hast du Fragen zur Tour? Schreib mir gerne eine mail an: reiseziege@web.de oder kommentiere diesen Beitrag.

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