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KLEINWALSERTAL – Gottesacker im Winter

KLEINWALSERTAL – Gottesacker im Winter

Der Himmel ist blau, die Landschaft tief verschneit! Genau so startet der perfekter Tag um zu einer Schneeschuhtour auf das Gottesackerplateau unterhalb des Ifen im Kleinwalsertal aufzubrechen!

Eigentlich sollte jeder Tag so beginnen, aber dieses „Wetterglück“ hat man ja leider nicht immer. Ich habe meinen Teller gestern anscheinend leer gegessen und der Wettergott ist heute auf meiner Seite.

Die Schneeschuhwanderung auf dem Gottesacker zählt zu den schönsten Touren im Kleinwalsertal. Die Aussicht vom Plateau ist einfach nur wundervoll! Nach Süden schaut man auf den imposanten Ifen, nach Osten sieht man über die schneebedeckten Allgäuer Alpen und nach Westen eröffnen sich bei diesem Wetter die Schweizer Alpen.

Das Gottesacker ist eines der größten Karstgebiete Europas. Meiner Meinung nach gehört es zu den Schönsten! Und absolut zu Recht steht das Plateau unter Naturschutz, denn trotz der Kargheit an der Oberfläche wachsen im Sommer seltene Pflanzenarten inmitten der Steinwüste. Unterirdisch fließt Regen- und Schneeschmelze in sog. Karstquellen ab und münden in den Bodensee und somit in den Rhein. Ich finde es immer wieder faszinierend, dem Verlauf des Wassers zu folgen…Regen am Gottesacker fließt irgendwann in die Nordsee…

Im Winter ist davon natürlich nichts zu sehen. Die Karstlandschaft ist tief verschneit und die unberührte Schneedecke sieht aus, als wäre sie in eine dicke Schicht Watte gehüllt.

Startpunkt der Tour ist die Auenhütte bei der Talstation Ifenbahn

Hier treffen wir uns mit unserem Bergführer und besprechen die heutige Tour. Materialcheck und Sonnencreme auftragen gehören mit zu den wichtigsten Dingen vor dem Start. Mit der Ifenbahn fahren wir bis zur Bergstation auf 2024 m und schnallen uns die Schneeschuhe an.

Die ersten Minuten verläuft der Weg auf dem normalen Panoramaweg (die Beschreibung findest du etwas weiter unten in diesem Beitrag) bevor wir in die unberührte Winterlandschaft abtauchen. Ein kurzer Gipfelsturm zum Hahnenköpfl darf natürlich nicht fehlen.

Nach einer knappen Stunde sind wir mitten auf dem Gottesackerplateau. Um uns herum meterhohe Schneedünen, unberührte Winterlandschaft und kilometerweise Fernblick. Der Anblick ist so schön, dass mir vor Freude die Tränen kommen (hat unter der Sonnenbrile zum Glück keiner gemerkt).

Auf einer kleinen Anhöhe legen wir eine Rast ein. Ein gutes Stück Käse und Speck sind jetzt genau richtig. Und bei dieser Aussicht schmeckt es eh nochmal so gut! Unsere kleine Gruppe ist ziemlich ruhig, denn jeder will einfach nur diesen Ausblick genießen. Nach der Stärkung schnallen wir die Rücksäcke wieder auf und es geht langsam zurück in Richtung Bergbahn.

Und genau jetzt zeigt sich auch, wieso man diese Tour auf keinen Fall alleine oder gar ohne Ortskenntnisse gehen sollte. Ich habe die Orientierung verloren (und ich habe eigentlich eine Gute!) und würde den Rückweg alleine nicht finden.

Doch der erfahrene Bergführer aus dem Kleinwalsertal kennt sich gut aus und führt uns sicher zurück zum Ausgangspunkt.

Schon im Sommer war die Tour über das Gottesackerplateau eine tolle Tour. Aber jetzt im Winter ist sie einfach ein Traum. Dieses Erlebnis wird für immer in Erinnerung bleiben!

Die Tour in der Übersicht…

  • Start: Auenhütte (1273m)
  • Ziel: Gottesackerplateau
  • Schwierigkeit: mittel
  • Höchster Punkt: ca. 2200 m
  • Gehzeit: 5 Stunden
  • Höhenmeter: ca. ↑ 400 hm ↓ 400 hm
  • Einkehr: Auenhütte, Restaurant Bergstation Ifenbahn
  • Beste Zeit: Januar bis März
  • Sonstiges: Auffahrt mit der Ifenbahn bis zur Bergstation
  • NUR MIT BERGFÜHRER GEHEN!!

Noch ein Tipp zur Anreise…

An der Bahn steht ein kleiner Parkplatz zur Verfügung. Allerdings ist dieser gerade an schönen Tagen bereits in der Früh voll! Die bessere und auch umweltfreundlichere Variante ist die Anreise mit dem Bus.

Ich schreibe es in jedem Blogbeitrag über das Kleinwalsertal und auch in diesem wieder:

Als Gast im Kleinwalstal erhält man die Walsercard, mit der man unter anderem die Walserbusse im gesamten Tal nutzen kann.  Die Verbindungen sind einfach klasse! Im 10 Minuten Takt fährt der Walserbus durch das gesamte Tal. Eine autofreie Verbindung von Oberstdorf bis Baad! Die Seitentäler werden meist im 30 Minuten Takt angefahren, so dass man ohne große Wartezeit an seinen Ausgangspunkt für wundervolle Wanderungen gelangt. Das Auto hat im Kleinwalsertal definitiv auch Urlaub. Und abgesehen vom ökologischem Aspekt, kann man sich auf der Hütte auch mal ein Bier und ein Schnapserl gönnen! Mit dem Walserbus Nr. 5 gelangt man in wenigen Minuten von Riezlern zur Talstation der Ifenbahn

Bilder sagen mehr als tausend Worte…

Oder doch nur eine kleine Rundwanderung am Gottesacker?!

Du kannst natürlich auch „nur“ eine kleine Rundwanderung am Gottesacker machen. Dieser Weg ist präpariert und quasi für jeden begehbar. Auch der Panoramaweg bietet eine grandiose Aussicht auf die schneebedeckte Karstlandschaft des Gottesacker, auf den Ifen und die Allgäuer Alpenwelt auf 2000m. Es gibt 2 ausgeschilderte Varianten, die beide an der Bergstation der Ifenbahn starten. Du hast du Wahl zwischen 3 oder 5 Kilometer Rundwanderung. Auf 5 Kilometern bist du eine knappe Stunde unterwegs und bewältigst ca. 110 hm im Aufstieg und 200 hm im Abstieg. Höchster Punkt der Tour ist 2016m.

Deine perfekte Ausrüstung für eine Schneeschuhwanderung:
Winterwanderhose
Wasserabweisende Jacke (nicht zu dick)
Mütze
Handschuhe
Sonnenbrille
Sonnencreme
Getränk
Müsliriegel oder kleine Brotzeit
Wanderstöcke mit großem Teller
Smartphone
Etwas Geld für die Rast auf der Hütte
LVS-Gerät Schaufel Sonde

Hast du Fragen? Kommentiere diesen Beitrag oder schreibe mir eine mail an: reiseziege@web.de

Bei diesem Blogbeitrag handelt es sich um eine unbezahlte und unbeauftragte Empfehlung!

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