
Vom Bergdorf in Richtung Mayrhofen
Tegernsee Sterzing Etappe 5: Start Hochfügen | 11 Kilometer | Höhenmeter bergauf 900 | bergab 400 | Gehzeit ca. 5 h | mittelschwere Wanderung | Familienfreundlich | Hunde erlaubt | Einkehrmöglichkeiten
Ich hatten eine erholsame und sternenklare Nacht in Hochfügen. Hier oben gibt es relativ wenig Lichtverschmutzung und so konnte ich sogar die Milchstraße in dieser Nacht erkennen. Eine nicht alltägliche Erfahrung, denn wo ist das heute noch möglich?
Am Morgen werde ich von den Glocken der Kühe geweckt und ich starte wieder früh vom Hotel in Richtung Sidanjoch.
Ein wenig erinnert der Wintersportort an eine verlassene Geisterstadt. Die letzten Nebelschwaden sind an diesem Morgen abgezogen und es ist weit und breit keine Menschenseele in Sicht. Frühstücken wohl noch alle.
Die ersten Meter auf der Tour Tegernsee Sterzing Etappe 5 verlaufen über einen schattigen Forstweg und noch ist es empfindlich kühl. Nach der Hitze gestern ist frieren gerade irgendwie irreal, aber das Frösteln hält eh nicht lange an. Ich folge dem Weg, welcher konstant, aber ohne große Schwierigkeiten in Kehren bergauf geht. Die Jacke verschwindet schnell wieder im Rucksack.

Tegernsee Sterzing Etappe 5 – über das Sidanjoch zur Rastkogelhütte
Ich wandere an der Pfundsalm (1640m) vorbei, einem Almgebiet mit Ställen, Hütten und primitiven Unterkünften (nicht zur Vermietung). Dieses Landschaftsbild ist ganz typisch für die Region und die Pfundsalm gehört zu den ältesten seiner Art im Zillertal. Bewirtschaftet sind die Hütten leider nicht mehr. So geht es nach einer kurzen Pause zum schauen und verschnaufen weiter hinein in das Finsingtal. Mit ein wenig Glück wartet hier unterwegs eine Herde neugieriger Ziegen, die gerne auch ein Stück mit wandern.
Vom breiten Wirtschaftsweg zweigt nun ein schmaler Pfad und schlängelt sich in schmalen Serpentinen durch die grünen Grasberge. Wenn von ca. Ende Juni bis Anfang Juli die Alpenrosen blühen, leuchtet es hier nicht nur grün, sondern vor allem rosa! Irgendwie schaut es von unten immer weiter aus, als es dann am Ende ist. Und so ist ruck zuck das Sidanjoch* erreicht. Für mich ein besonderer Moment: mit jedem Schritt entdeckt das Auge mehr Berge am Horizont. Hier liegen dir die Zillertaler Alpen zu Füßen!
*Joch: Übergang, der zwei Berge oder Bergmassive voneinander trennt.
EDIT: Seit 2024 führt leider auch ein breiter Weg um die Serpentinen herum und die Beschilderung weist Tegernsee Sterzing Etappe 5 auf diesen Weg. Der schmale Pfad ist zwar noch zu erkennen, aber anscheinend nicht mehr ausgeschildert.

Tegernsee Sterzing Etappe 5 – Rast bei der Rastkogelhütte
Die Rastkogelhütte liegt auf 2117 m und gehört zum Deutschen Alpenverein. Sie ist je nach Witterung von Anfang Juni bis Ende Oktober geöffnet. Aber auch im Winter (Ende Dezember bis Ostern) ist sie über einen tollen Winterwanderweg vom Wanderparkplatz Sportalm aus erreichbar. ACHTUNG: Die Alpenüberquerung ist zu dieser Zeit natürlich nicht möglich!
Unbedingt probieren solltest du hier das Hausgetränk. Inger mit Zitrone und frischem Bergwasser!
Stempelstelle Etappe 5: Rastkogelhütte
Nach einer kleinen Stärkung geht es weiter in Richtung Arbiskopf. Der Aufstieg in der sonnigen Mittagszeit verlangt nochmal einiges ab, aber für mich ist die Wanderung über den Grat zwischen Mitterwandskopf (2280m), Rauhenkopf (2258m) und Arbiskopf (2133m) das schönste Stück des Tages (und eines der Schönsten der gesamten Alpenüberquerung Tegernsee Sterzing). Auf dem Mitterwandskopf ist übrigens der höchste Punkt der gesamten Tour erreicht – 2280 m.
Alternative 1 – leicht: Wenn du nicht mehr über den Arbiskopf gehen und dir ca. 200 HM sparen möchtest, kannst du dich auch direkt weiter auf dem Breiten WEg in Richtung Melchboden halten. Der WEg wird im weiteren vrelauf schmaler und führt durch Alpenrosen und latschenkiefern.
Alternative 2 – schwer: Aufstieg gleich bei der Rastkogelhütte über das Kreuzjoch und dann weiter auf der originalen Route. Achtung! Hier wartet ein schwarzer Bergweg. Und obwohl dieser Weg eigentlich nicht zur orginalen Route Tegernsee Sterzing gehört, nehmen viele aus Versehen diesen Weg!
Abstieg zum Melchboden
Vom Arbiskopf sind es nun nur noch wenige Schritte bis zum Melchboden auf 2000 m. Dies ist übrigens die höchste Stelle der Zillertaler Höhenstrasse und das heutige Ziel der Etappe Tegernsee Sterzing Etappe 5.
Ab hier fährt nun auch der Bus hinunter ins Tal. Die Wartezeit kannst du dir mit dem Beobachten der Paragleiter verkürzen, welche hier bei gutem Wind starten. Oder du suchst dir ein schattiges Plätzchen in der Jausenstation Melchboden.
Buszeiten für den Transfer nach Mayrhofen
Der Bus fährt bis zum Bahnhof in Ramsau. Hier steigst du um in die Zillertalbahn nach Mayrhofen. Dein Ticket bis nach Mayrhofen kannst du bereits komplett im Bus lösen
Ein Abend in Mayrhofen
Das schöne an dieser Art der Alpenüberquerung ist für mich die Abwechslung in den einzelnen Etappen! Tagsüber begegnet man teils nur wenigen Menschen und kann die wunderschöne Landschaft und Ruhe genießen. In einigen Unterkünften und Orten ist es ebenfalls ruhig und beschaulich. Im heutigen Ort Mayrhofen dagegen ist ein bisschen mehr los und ich flaniere genüsslich über die Mayrhofner Hauptstrasse. Und am Abend reicht die Kraft sogar noch für ein Stündchen Musik und Tanz.
Gute Nacht!


Tegernsee Sterzing Etappe 5 ist nun auch schon vorbei und Morgen ruft bereits Bella Italia. Verrückt, oder? Übrigens: Die Rastkogelhütte ist ab Melchboden in ca. 1,5 Stunden zu erreichen – passend für eine kleine Tageswanderung für deinen nächsten Urlaub im Zillertal!
Ich freue mich über deine Kommentare oder Fragen unter diesem Beitrag.
– Deine Steffi von reiseziege.de
