Schlegeis Stausee- 7 Wanderungen im Zillertal
Kennst du das? Manchmal kann man sich einfach nicht für einen Weg entscheiden. Und so bin ich am Schlegeis Stausee im Zillertal einfach alle Wanderwege gelaufen. Das hat sich übrigens gelohnt. Lest selbst…
Der Schlegeis Stausee
Seit 1991 ist der Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen im hinteren Teil des Zillertals ein Schutzgebiet. Hier liegt auch der malerische Schlegeis – Stausee auf 1782 m. Die Umgebung bietet zahlreiche Wanderwege, Almütten und Alpenvereinshäuser. Von leicht bis hochalpin ist für jeden etwas dabei.
Für sportliche Kletterer wurde 2018 die Staumauer zum Klettersteig erweitert. Ausserdem kann man sich mit dem 600 Meter langem Flying Fox wie der König oder die Königin der Lüfte fühlen.
Im Schlegeis – Stausee werden bis zu 126 Mio. m3 Wasser gespeichert. Die Staumauer hat eine Länge von 725 m und ist damit die längste Staumauer in der Region. Interessierte können über den Verbund eine Führung buchen und so das Innere der Staumauer erkunden.
Anmelden kann man sich hier: tourismus@verbund.com
Die Anfahrt zum Schlegeis
Über die 16 km lange und „nur“ 6 m breite Alpenstrasse erreicht man den Schlegeis Staussee auf 1780 m. Schon die Fahrt ist ein Abenteuer! Denn befahrbar ist die Strasse auf einem Stück jeweils nur in 1 Richtung, geregelt über eine Ampel. Die Mautstelle befindet sich in Breitlahner.
Preise (Maut) für die Nutzung der Strasse (Stand Sommer 2020):
PKW 14,00 Euro
Während man sich über die Kehren hinauf schlängelt, hat man immer wieder einen atemberaubenden Blick auf die mächtige Staumauer. Wer mit den Öffis unterwegs ist nuzt die Linie 4012 welche stündlich ab Mayrhofen Bahnhof fährt.
Ob und wann genau die Strasse zum Schlegeis geöffnet ist, erfährst Du tagesaktuell auf der Hompage des Verbundes
Diese Wege gibt es am Schlegeis – von leicht bis schwer
Helmut’s Fischerhütte – Genusswanderung am Schlegeis
- Start: Schlegeis Stausee hinterer Parkplatz
- Gehzeit: 15 Minuten
- Höhenunterschied: keiner
- Kategorie: leicht
Vom Parkplatz quert man über eine kleine Brücke den Zamser Bach und hält sich in Richtung Zamser Eck / Furschaglhaus immer am See entlang.
Ohne großen Höhenunterschied wandert man in ca. 10 Minuten entspannt über den breiten Fahrweg bis zur Fischerhütte.
Wer hierher kommt sollte sich auf keinen Fall die Spezialität des Hauses entgehen lassen. Selbst gefangene Forellen aus dem Stausee werden frisch geräuchert, und wenn man Glück hat sogar noch warm serviert.
Furtschaglhaus 2295 m – Blick auf den Gletscher am Schlegeis
- Start: Schlegeisstausee hinterer Parkplatz
- Gehzeit: 2,5 Stunden + Rückweg ca. 2 Stunden
- Höhenunterschied: 536 hm ⇑⇓
- Kategorie: mittel
- Abstieg auf dem selben Weg
- Übergang möglich zur Berliner Hütte (Berliner Höhenweg)
Vom Parkplatz quert man über eine kleine Brücke den Zamser Bach und hält sich in Richtung Zamser Eck / Furtschaglhaus. Über den breiten Forstweg geht es immer am Seeufer entlang und man hat einen tollen Blick auf den See und den Schlegeiskees.
Nach ca. 1 Stunde erreicht man das Ende des Schlegeis – Stausees und läuft über ein paar Geröllfelder, bevor es durch ein kleines Waldstück mit duftenden Latschen- und Zirbenkiefern geht. Rasch ändert sich der Weg jedoch und führt links durch endlos erscheinende Kehren immer weiter hinauf. Erst kurz vor Erreichen der Hütte lässt die Steigung ein wenig nach.
Pfitscherjoch 2276 m – Bella Italia ruft
- Start: Schlegeisstausee hinterer Parkplatz
- Gehzeit: 2,5 Stunden
- Höhenunterschied: 570 hm ⇑⇓
- Kategorie: mittel
- Abstieg ca. 2 Stunden auf dem selben Weg
- Übergang nach Pfitsch in Südtirol möglich
Auch hier beginnt die Wanderung vom hinteren Parkplatz und man quert über die kleine Brücke den Zamser Bach. Direkt halte ich mich rechts und laufe an der kleinen Kioskhütte in Richtung Pfitscherjoch. Den Schlegeis Stausee lasse ich dabei hinter mir.
Der leicht ansteigende Weg führt taleinwärts immer am Zamser Bach entlang und das Rauschen begleitet einen die ersten Kilometer.
Nach ca. 1 Stunde hat man die Lavitzalm auf 2100 m erreicht. Kurz hinter der Alm beginnt der kurze, aber steilere Aufstieg. Es geht weiter über einen steinigen Weg hinauf aufs Joch. Das Pfitscherjochhaus liegt an der italienisch-österreichischen Staatsgrenze und ist seit 1888 die älteste privat geführte Schutzhütte Südtirols. Hier soll es übrigens die beste Bolognese geben!
Die Tour zum Pfitscherjochhaus ist auch ein Teil der Alpenüberquerung – vom Tegernsee nach Sterzing
Friesenberghaus 2498 m – Die Panoramatour
- Start: Schlegeisstausee hinterer Parkplatz
- Gehzeit: 2,5 Stunden
- Höhenunterschied: 700 hm ⇑⇓
- Kategorie: mittel
- Abstieg ca. 2 Stunden auf dem selben Weg
- Übergang möglich zur Olpererhütte (auch als Tagestour)
Der Aufstieg beginnt bei der Dominkushütte am mittleren Parkplatz des Schlegeis Stausees. Die ersten Meter führt der Weg durch einen herrlich duftenden Zirbenwald bevor man allmählich auf Almwiesen gelangt. Dieses Stück bietet wenig Schatten und an warmen Tagen sollte man hier die Sonne nicht unterschätzen.
Ein Kuhgatter grenzt die Alm ein und am Ende wird der Weg langsam steiniger. Je nach Jahreszeit sind die Almen übersät mit Alpenrosen. Aber auch einen Blick zurück sollte man hier in jedem Fall riskieren. Der malerische Schlegeisstausse funkelt smaragtgrün zwischen dem grauen Gestein der Zillertaler Alpen.
Nach ca. 2 Stunden ist man am Friesenberghaus angekommen und es gibt eine kühle Erfrischung. Hier oben muss man dann einfach nur die grandiose Aussicht genießen.
Petersköpfl 2679 m – Armee der Steinmännchen
- Start: Friesenberghaus
- Gehzeit: 1 Stunde
- Höhenunterschied: 200 hm ⇑⇓
- Kategorie: schwer (kurze Kletterpassage)
- Abstieg ca. 30 Minuten auf dem selben Weg zum Friesenberghaus
- Übergang möglich zur Olpererhütte
Wer jetzt noch ein wenig Kondition hat, sollte auf jeden Fall die 200 hm bis zum Petersköpf auf sich nehmen. Über große Felsplattten geht es in einer knappen Stunde hinauf. Das Plateau des Petersköpfl ist ein Meer aus Steinmännern und man hat einen mega tollen Blick auf den Schlegeisstausee und die Zillertaler Alpen. Und während der Aufstieg zum Friesenberghaus doch manchmal sehr gut besucht ist, trifft man hier oben kaum eine Menschenseele.
Olpererhütte 2389 m – Blick auf den Schlegeis
- Start: Schlegeis Stausee
- Gehzeit: 1,5 Stunden
- Höhenunterschied: 600 hm ⇑⇓
- Kategorie: mittel
- Abstieg ca. 1 Stunde auf dem selben Weg
- Übergang möglich zum Friesenberghaus
Direkt nach dem Einstieg am Schlegeis Stausee steigt der schmale, aber nicht ausgesetzte Weg stetig bergauf. Man folgt dem Weg Nr. 502 entlang des Riepenbachs. In vielen Serpentinen geht es durch Latschenkieferwald zügig bergauf. Große und kleine Steine gilt es zu überwinden und die Kehren ziehen sich bis zur bereits seit langem sichtbaren Hütte.
Olpererhütte 2389m – Friesenberghaus 2498m
- Start: Schlegeisstausee hinterer Parkplatz
- Gehzeiten: 1,5 Stunden bis Olpererhütte + 2 Stunden Übergang zum Friesenberghaus
- Rückweg ab Friesenberghaus zum Stausee ca. 2 Stunden Höhenunterschied: 800 hm ⇑ 700 hm ⇓
- Kategorie: schwer
- (Schneefelder auch im Hochsommer möglich)
- Ein Teil des Berliner Höhenweges
Der Übergang von der Olpererhütte zum Friesenberghaus ist ein Teilstück des Berliner Höhenweges. Man schafft den Weg mit Auf- und Abstieg jedoch auch gut in einer Tagestour. Auf dem Stück sind nochmal knappe 200 Höhenmeter zu bewältigen. Hinter der Hängebrücke bei der Olpererhütte beginnt der steinige, aber gut gekennzeichnete Weg Richtung Friesenberghaus. Durch die wenigen Höhenmeter läuft man relativ konstant auf einer Höhe. Jedoch sind auch im Hochsommernoch einige Schneefelder zu erwarten, so dass man auf jeden Fall Trittsicherheit mitbringen sollte!
Kurz vor Erreichen des Friesenberghauses geht es ein steiles Stück bergab, bevor man ca. die Hälfte auf der anderen Seite wieder hinauf muss. Der Abstieg erfolgt auf dem normalen Weg vom Friesenberghaus zum Schlegeis Stausee.
Buchtipss für das Zillertal
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2 Antworten
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Die Neumarkter Runde vom Schlegeissee, zur Olperer und dann über Untersschrammachkar, am Schrammachbach zurück zum Zamsergrund.
Herrliche Ausblicke, und wenn man alles genießen will, viel fotografiert, und die Seele baumeln lässt , verbringt man dort einen ganzen Tag.