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Drachenschlucht Eisenach – Wandern zwischen grüner Magie und Wartburg

Drachenschlucht Eisenach – Wandern zwischen grüner Magie und Wartburg

Drachenschlucht

Schon die Bilder der Drachenschlucht im Netz haben mich völlig verzaubert. In der Realität ist es jedoch noch viel schöner und ich hatte zu Beginn dieser Wanderung kaum eine Superlative, die hier die Landschaft passend beschrieben hätte. Atemberaubend, würde ich heute sagen. Atemberaubend schön und eine Wandertour, welche man unbedingt einmal gemacht haben sollte.


Drachenschlucht
Mitten in der Drachenschlucht

Die Drachenschlucht

Die Drachenschlucht ist eine DER Sehenswürdigkeiten in der Region rund um Eisenach. Die Schlucht führt auf ihre ganz eigene Art in eine besondere Welt und, obwohl ich natürlich weiß, dass es keine Drachen gibt, hätte hier und da doch einer um die Ecke schauen können.

Das Naturwunder am südlichen Rande der Stadt Eisenach können wir Dank einem ehemaligen Förster erleben. Gottlob König hatte anscheinend ein Auge für das Schöne und hat die Besonderheiten dieses Ortes 1832, mit dem Bau eines Wanderweges, begehbar gemacht.

Die eigentliche Schlucht verläuft nur über eine Strecke von knapp drei Kilometern. Meterhohe Felsen ragen hier in den Himmel. Bemooste Schluchten und teils ziemlich enge Stellen machen die Drachenschlucht zu einem einzigartigem Erlebnis.

An der engsten Stelle misst die Schlucht gerade einmal 70 Zentimeter. Ein großer Rucksack oder gar Klaustrophobie sollte also besser nicht im Spiel sein. Und auch mit einem Kinderwagen kommt man hier leider nicht durch.

Trotz der relativ kurzen Strecke von nur drei Kilometern solltest du ausreichend Zeit für die Drachenschlucht einplanen. Denn manchmal kommt man aus dem Staunen nicht heraus und sicherlich wirst du auch das ein oder andere Foto machen.

Drachenschlucht
Ganz schön eng an manchen Stellen in der Drachenschlucht

Die Wartburg

Ich würde behaupten, die Wartburg ist eine der bekanntesten Burgen in Deutschlands. Sie thront hoch über Eisenach auf 411 m. ü. NHN und ist das Wahrzeichen der Region. Der Name Warte bedeutet übrigens Wacht, und das passt aufgrund der Lage ja irgendwie prima. Denn wer auf der Wartburg steht, hat einen ziemlichen beeindruckenden Blick auf den Thüringer Wald. Feinde konnten so sicherlich schon früh entdeckt werden.

Erbaut wurde die Wartburg größtenteils im 19. Jahrhundert und die Bedeutung in der Deutschen Geschichte ist enorm. Das Gothe hier mehrfach verweilte, und Elisabeth von Thüringen auf der Burg lebte, ist fast Nebensache. Denn das größte geschichtliche Ereignis ist sicherlich die Tatsache, dass sich Martin Luther auf der Wartburg versteckte und das neue Testament genau hier ins Deutsche übersetzte.

Die Wartburg ist für die Öffentlichkeit zugänglich und kann von außen sogar kostenlos besichtigt werden. Im Inneren gibt es regelmäßige Führungen und im dazugehörigen Hotel kannst du sogar übernachten.

Auf meinem Wandervorschlag kommst du direkt an der Wartburg vorbei und kannst dir die imposante Burg anschauen.

Wartburg
Die Wartburg kannst du von außen kostenlos besichtigen

Rundwanderung Drachenschlucht und Wartburg

| Start Wanderparkplatz P2 Mariental | 10 Kilometer | Höhenmeter bergauf 270 | bergab 270 | Gehzeit ca. 3 h | mittelschwere Wanderung | Hunde erlaubt

Ich hätte tausend Wege laufen können, wollte aber unbedingt die Drachenschlucht und die Wartburg sehen. So ist es genau diese Runde geworden.

Am Wanderparkplatz Mariental bei Eisenach startet das Abenteuer Drachenschlucht. Der Eingang zur Schlucht ist nur wenige Gehminuten entfernt. Ein Holzportal ebnet den Weg und bereits ein paar Schritte später eröffnet sich die einzigartige Schlucht.

~ Die Drachenschlucht hat ganzjährig geöffnet und ist kostenlos begehbar

Über 3 Kilometer führt die Drachenschlucht durch hohen Felsen und zahlreiche Engstellen. Die schmalste Stelle misst nur 70 Zentimeter (mal gut, dass ich nur den kleinen Rucksack dabei hatte). Überall rauscht und tropft es. Moose und Farne begrünen die grauen Felsen.

Unter meinen Füßen plätschert das Wasser. Aber keine Angst, die Füße bleiben natürlich trocken. Der Weg wurde mit Gittern befestigt, so dass du ganz entspannt darüber laufen kannst.

Hinauf zur Elfengrotte

Ich biege bereits kurz vor Ende des Schluchtenwanderweges rechts ab. Hier geht’s erstmal ein Stück bergauf, bevor ein entspanntes Wegstück an den Knöpfelsteichen vorbei führt. Pausenbank inklusive.

Das nächste Highlight ist sicherlich die Elfengrotte, ein geologisches Naturdenkmal. Feen gibt es natürlich keine. Dafür reichlich Fels, Wald und eine ziemlich einzigartige Stimmung, die durch das Rauschen des Windes unterstützt wird.

Elfengrotte
Ein besonderer Ort – die Elfengrotte

Über die Sängerwiese zur Wartburg

Nach der Elfengrotte wartet ein kurzer, aber knackiger Aufstieg. Gefolgt von einem entspannten Wanderweg bis zur sogenannten Sängerwiese. An der Sängerwiese trafen sich bei einem Thüringer Fest 28 Männerchöre mit über 1200 Sängern zu einem einmaligen Wettbewerb mitten im Wald. Heute lädt hier ein Gasthaus zur Einkehr ein.

Wer mag, kann an dieser Stelle abkürzen und direkt den Wegweisern zur Wartburg folgen. Wem noch ein paar einsame Pfade lieber sind, der folgt meiner Route und biegt am Gasthaus Sängerwiese links und gleich wieder rechts ab. Es geht nochmal bergab. Der Waldboden ist bedeckt mit alten Buchenblättern und mir hat dieses Teilstück aufgrund der Abgeschiedenheit ziemlich gut gefallen.

Am Wartburg-Parkplatz angekommen, erklimmst du die Wartburg über eine endlos wirkende Treppe. Anstrengend, aber schön. Halte unbedingt die Augen auf, denn entlang der Treppe gibt es was zu entdecken!

Der Außenbereich der Wartburg ist öffentlich und kostenfrei zu besichtigen. Es gibt ein Restaurant und einen kleinen Burgladen mit allerlei Klimbim. Aber der Aufstieg hat sich vor allem für eines gelohnt: den atemberaubenden Ausblick auf den Thüringer Wald!

Wartburg
Auch mit dunklen Wolken schön: der Ausblick in den Thüringer Wald

Abstieg nach Mariental

Ich verabschiede mich von der Wartburg und mache mich auf den Rückweg. Nach einem kurzen Stück entlang der Strasse geht’s wieder hinein in den Wald. Hier gibt es einige kleine Wege und du solltest genau schauen, um nicht vom Weg abzukommen.

Nach gut zwei Kilometern ist der Wanderparkplatz in Mariental wieder erreicht.


Zur Tour auf Komoot


Anreise und Parken an der Drachenschlucht

Mit dem Auto kannst du natürlich nicht durch die Schlucht fahren. Aber ganz in der Nähe gibt es zahlreiche Parkmöglichkeiten.

  • Kostenlos auf dem Parkstreifen an der B19 in Mariental
  • Kostenpflichtige Parkplätze auf P2 und P3
  • Adresse für’s Navi Mariental 46, 99817 Eisenach

Anreise mit dem Bus

  • Von Eisenach oder auch aus Bad Salzungen fährt die Buslinie 190. Am Besten fährst du bis zur Haltestelle Hohe Sonne Eisenach. Hier findest du auch gleich Wegweiser, die dir den Weg zur Schlucht zeigen. Alternativ passt du die Komoot-Tour an.

Wohnmobilstellplatz

Auf dem Parkplatz P2 in Mariental stehen auch Parkplätze für Wohnmobile zur Verfügung. Hier kannst du auch offiziell übernachten. Ver- und Entsorgung oder Sonstiges gibt es allerdings nicht.

Drachenschlucht
Wohnmobile können auf P2 parken und übernachten

Steffi Hetzel

4 Antworten

  1. Detlef sagt:

    Informativ und unterhaltsam – überhaupt nicht langweilig – geschrieben. Man hat das Gefühl, gerade an Deiner Seite mitzuwandern und Deine Impressionen selber zu erfahren.

  2. Britta sagt:

    Ein sehr informativer Beitrag, der Lust macht dort zu wandern.
    Immer wieder Lust einen Artikel der Reiseziege zu lesen

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