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Die Alpenüberquerung Etappe 2 Kreuth – Achenkirch

Die Alpenüberquerung Etappe 2 Kreuth – Achenkirch

Nach einer relativ kurzen Nacht mit vielen Fragen: schaffe ich die 7 Tage? Packe ich meinen Rucksack doch nochmal um? Hab ich die richtigen Klamotten dabei? – holt mich der Shuttlebus pünktlich ab und bringt mich zum heutigen Ausgangspunkt – dem Wanderparkplatz Siebenhütten.

Nachdem die erste Etappe gestern ja nicht gerade durch Höhenmeter geprägt war, soll es heute ab den ersten Metern gleich bergauf gehen. Ich bin gespannt, was mich auf der heutigen Etappe erwartet.

Vom Parkplatz Siebenhütten gehe ich in Richtung Wald und überquere die Weissach. Biege nach links auf den breiten Wirtschaftsweg, bevor der Wegweiser nach rechts Richtung Blaubergalm und Siebenhüttenalm zeigt. Auch heute ist wieder das Ü auf den Wegweisern angebracht und lässt eigentlich kein Verlaufen zu.

Und dann geht es auch schon los…es geht bergauf! Durch dichten Wald, über Wurzeln und teils rutschigen Waldboden schlängelt sich der schmale Weg in Serpentinen immer weiter hinauf. Ich überhole den ein oder anderen schnaufenden Wanderer. Ein kurzer Gruß kommt leise über die Lippen – „Servus“. Für mehr reicht der Atem nicht aus. Obwohl es noch ziemlich kühl ist, verschwindet die Jacke bereits jetzt im Rucksack.

Nach einer guten Stunde zeigt sich die Siebenhüttenalm. Sie ist leider nicht bewirtschaftet, schade eigentlich! So laufe ich nach nur einer kleinen Pause weiter. Einzig die im Weg stehenden Kühe halten mich noch einen weiteren Moment auf – aber die haben hier natürlich Hausrecht!

Der Weg hinauf zieht sich. Serpentine für Serpentine laufe ich weiter hoch. 800 Höhenmeter sind heute zu bewältigen und die laufen sich definitiv nicht von alleine. Nach der nächsten Kurve wird es bestimmt etwas flacher, hoffe ich – erstmal vergebens.

Servus Österreich

Nach knappen 6 Kilometern ist die erste Grenze erreicht! Vom Tegernsee aus kommend kann man das Schild leicht übersehen, da es auf der anderen Seite des Baumes, also vom Achensee kommend, angebracht ist. Ich habe es bei meiner ersten Wanderung zum Glück trotzdem gleich entdeckt. Ein grandioses Gefühl überkommt mich. Diesen Moment muss man festhalten. Nicht nur auf einem Bild, sondern vor allem im Kopf!

Nach der Grenze verändert sich auch langsam die Wegbeschaffenheit. Es geht aus dem Wald hinaus in eine offene Almlandschaft . Der Blick auf die umliegenden Berge wird frei und mit jedem Schritt kann man ein Stückchen mehr am Horizont entdecken. So langsam stellt sich Alpenüberquerungsfeeling ein.

Und da ist sie endlich, nach ca. 2,5 Stunden…Die Blaubergalm!

In der Hütte ist es so warm, dass ich, einmal dort eingekehrt, keinen Meter mehr gelaufen wäre. Es ist zwar ziemlich windig, aber ich setze mich trotzdem rechts neben die Hütte an einen Tisch und bestelle eine Kleinigkeit zu essen.

Die Blaubergalm ist eine privat bewirtschaftete Alm, welche von ca. Mai bis Oktober geöffnet hat.

EDIT 2021: Irgendetwas ist hier oben in den letzten Jahren passiert. Die frei laufenden Schweine liegen nun in einem engen Käfig und auch die Freundlichkeit hat ein wenig gelitten. Vom ehemaligen urigen Almfeeling spüre ich leider momentan nichts mehr und ob die Produktion von Käse und Speck noch etwas mit Bio zu tun hat, muss ich leider bezweifeln. Ich bin wirklich enttäuscht und habe beim nächsten Mal erstmal eine Jause im Rucksack.

Nach der Alm geht es weiter über einen breiten Wirtschaftsweg, anschließend durch Wald bergab in Richtung Achenwald. Was soll ich sagen, der Abstieg ist nicht gerade abwechslungsreich. In monotonen Schritten laufe ich so vor mich hin. Einzig die blühenden Wiesen im unteren Teil des Weges bieten ein wenig Abwechslung.

Der Weg endet an der Bundesstraße, welche vom Achensee zum Tegernsee führt. Hier muss man noch ein paar Minuten an der Strasse entlang laufen ➡️ Richtung Gasthof Marie. Mittlerweile ist ein kleiner Trampelpfad am Wiesenrand entstanden, so dass ich die meiste Zeit wenigstens keinen Asphalt unter den Füßen habe.

Nach wenigen Metern erreiche ich die Bushaltestelle Achenwald Soir, von der ich mit dem Linienbus zum Hotel nach Achenkirch fahre.

Buszeiten 2021: 15.43 Uhr / 16.19 Uhr / 18.04 Uhr

Alternativ kann man sich ein Taxi zur Bushaltestelle oder zum Gasthof Marie (gleich gegenüber) bestellen: Tel. 0043/5243-43280

Fazit: „Die Blauberge haben es in sich“, das hat so ziemlich jeder am Tegernsee erzählt. Letztendlich sind es über 800 hm, die an diesem Tag bergauf und wieder bergab gelaufen werden. Das ist sicherlich nicht ganz ohne.

Für mich war es ein toller Tag auf einem abwechslungsreichen Weg – zumindest im Aufstieg. Und den Muskelkater merkt man ja auch erst am nächsten Tag…

  • Wildbad Kreuth → Achenkirch
  • 17 Kilometer
  • Gehzeit ca. 5,5 Stunden
  • 850 hm ↑ 800hm ↓

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