Tegernsee Sterzing Etappe 2 – von Kreuth nach Achenkirch

Die Alpenüberquerung

Auf zur Königsetappe über die Blauberge

Tegernsee Sterzing Etappe 2: Start Wanderparkplatz Siebenhütten Wildbad Kreuth | 17 Kilometer | Höhenmeter bergauf 850 | bergab 800 | Gehzeit ca. 5,5 h | schwere Wanderung | bedingt Familienfreundlich | Hunde erlaubt | Einkehrmöglichkeiten

Nach einer relativ kurzen Nacht mit vielen Fragen wie, „schaffe ich die 7 Tage“, „packe ich meinen Rucksack doch nochmal um“ und „hab ich die richtigen Klamotten dabei“? – holt mich der Shuttlebus pünktlich ab und bringt mich zum heutigen Ausgangspunkt, dem Wanderparkplatz Siebenhütten.

Nachdem die erste Etappe gestern ja nicht gerade durch Höhenmeter geprägt war, soll es heute ab den ersten Metern gleich bergauf gehen. Ich bin gespannt, was mich auf der heutigen Etappe erwartet.

Vom Parkplatz Siebenhütten gehe ich in Richtung Wald und überquere die Weissach. Biege nach links auf den breiten Wirtschaftsweg, bevor der Wegweiser nach rechts Richtung Blaubergalm und Siebenhüttenalm zeigt. Auch heute ist wieder das Ü auf den Wegweisern angebracht und lässt eigentlich kein Verlaufen zu.

Und dann geht es auch schon los. Es geht bergauf! Durch dichten Wald, über Wurzeln und teils rutschigen Waldboden schlängelt sich der schmale Weg in Serpentinen immer weiter hinauf. Ich überhole den ein oder anderen schnaufenden Wanderer. Ein kurzer Gruß kommt leise über die Lippen – „Servus“. Für mehr reicht der Atem nicht aus. Obwohl es noch ziemlich kühl ist, verschwindet die Jacke bereits nach wenigen Schritten im Rucksack.

Alpenüberquerung Tegernsee - Sterzing
Immer gut erkennbar – die Beschilderung der Alpenüberquerung

Kurze Pause an der Gaisalm

Nach einer guten Stunde Wanderzeit auf dem Weg vom Tegernsee Sterzing Etappe 2 zeigt sich die Gaisalm. Sie ist leider nicht bewirtschaftet, schade eigentlich! So laufe ich nach einer kleinen Pause auf der Wiese weiter. Einzig die im Weg stehenden Kühe halten mich noch einen weiteren Moment auf, aber die haben hier natürlich Hausrecht!

Der Weg hinauf zieht sich. Serpentine für Serpentine laufe ich weiter hoch. Je höher ich komme, desto steiniger, felsiger wird der Weg. 800 Höhenmeter sind heute zu bewältigen und die laufen sich definitiv nicht von alleine. Nach der nächsten Kurve wird es bestimmt etwas flacher, hoffe ich. Erstmal vergebens.

Tegernsee Sterzing Etappe 2
Kurze Verschnaufpause an der unbewirtschafteten Alm

Servus Österreich! die erste Grenze von Tegernsee – Sterzing Etappe 2 ist erreicht

Nach knappen 6 Kilometern ist die erste Grenze erreicht! Vom Tegernsee aus kommend kann man das Schild leicht übersehen, da es auf der anderen Seite des Baumes, also vom Achensee kommend, angebracht ist. Ich habe es bei meiner ersten Wanderung zum Glück trotzdem gleich entdeckt. Ein grandioses Gefühl überkommt mich. Diesen Moment muss man festhalten. Nicht nur auf einem Bild, sondern vor allem im Kopf!

Nach der Grenze verändert sich auch langsam die Wegbeschaffenheit. Es geht aus dem Wald hinaus in eine offene Almlandschaft . Der Blick auf die umliegenden Berge wird frei und mit jedem Schritt kann man ein Stückchen mehr Berglandschaft am Horizont entdecken. Sogar der Achensee ist bereits erkennbar.

So langsam stellt sich Alpenüberquerungsfeeling ein.

Tegernsee Sterzing Etappe 2
Erste Grenze erreicht: Willkommen in Österreich

Die erste Hütte auf der Alpenüberquerung: die Blaubergalm

Und da ist sie endlich, nach ca. 3 Stunden, die Blaubergalm!

In der Hütte ist es so warm, dass ich, einmal dort eingekehrt, keinen Meter mehr gelaufen wäre. Es ist zwar ziemlich windig, aber ich setze mich trotzdem rechts neben die Hütte an einen Tisch und bestelle eine Kleinigkeit zu essen.

Die Blaubergalm ist eine privat bewirtschaftete Alm, welche von ca. Mai / Anfang Juni bis Oktober geöffnet hat und quasi die erste richtige Hütte auf der Alpenüberquerung ist. Theoretisch wäre hier auch eine Übernachtung möglich. Die Alm ist jedoch sehr ursprünglich und wer hier übernachten will, sollte sich mit einem Plumpsklo und wenig Waschmöglichkeit zufrieden geben.

Einen Schlafplatz auf der Blaubergalm kannst du ausschließlich telefonisch (+43 664 2306719) reservieren. Eine Übernachtung von Sonntag auf Montag ist nicht möglich!

Eine weitere Alternative für eine Hüttenübernachtung ergibt sich auf der Gufferthütte. Diese ist nochmal eine knappe Stunde von der Blaubergalm entfernt und liegt nicht direkt auf der Route.

Tegernsee Sterzing Etappe 2
Auf dem Weg zur Blaubergalm
Tegernsee Sterzing Etappe 2
Pause an der urigen Blaubergalm

Stempelstelle Tegernsee Sterzing Etappe 2: Blaubergalm

Über einen Forstweg vom Tegernsee nach Sterzing Etappe 2 ins Tal

Nach der Alm geht es weiter über einen breiten Wirtschaftsweg, anschließend durch Wald bergab in Richtung Achenwald. Was soll ich sagen, der Abstieg ist nicht gerade abwechslungsreich. In monotonen Schritten laufe ich so vor mich hin. Einzig die blühenden Wiesen im unteren Teil des Weges bieten ein wenig Abwechslung.

Der Weg endet an der Bundesstraße, welche vom Achensee zum Tegernsee führt. Hier muss man noch ein paar Minuten an der Strasse entlang laufen, nach links in Richtung Gasthof Marie. Mittlerweile ist ein kleiner Trampelpfad am Wiesenrand entstanden, so dass ich die meiste Zeit wenigstens keinen Asphalt unter den Füßen habe.

Nach einigen Metern erreiche ich die Bushaltestelle Achenwald Soir, von der ich mit dem Linienbus zum Hotel nach Achenkirch fahre. Grundsätzlich lässt sich der weitere Weg zur Unterkunft natürlich auch erwandern. Achenkirch ist jedoch ein sehr langgezogener Ort und so könnten hier nochmal 6-8 Kilometer Strecke hinzukommen.

Buszeiten für den Transfer nach Achenkirch

Es kommen leider wirklich nur diese beiden Busse! Alternativ kannst du auch mit dem Taxi (Taxi Kröll) zur Unterkunft fahren: Tel. 0043/5243-43280

6 Antworten

  1. Richard Strauss sagt:

    Hi Steffi sooo klasse wie Du das schreibst,
    mit dem richtigen Berggefühl.
    Ich wohne am Tegernsee und bin da oft Blauberge unterwegs,
    und treffe immer Alpenüberquerer.
    Und im Sommer sieht man da Bergauf schon einige richtig schwitzen und leiden,
    aber die werden dann am Abend richtig glücklich sein.
    Den obere Teil ist ja immer in der Sonne.
    Dann gibt es die noch sportlicheren,
    die oben noch den Abstecher auf den Schildenstein machen,lohnt sich.
    Ich werde weiterhin mit dir Etappe für Etappe mit gehen,äh lesen🙏

    • Reiseziege sagt:

      Hallo Richard, lieben Dank! Freue mich immer über Feedback und natürlich noch mehr, wenn dir der Beitrag gefällt. Ja…die Blauberge 😅 da sind schon einige Alpenüberquerer dran verzweifelt. So eine Überquerung läuft sich halt nicht von alleine. Ich bin ja mittlerweile als Guide mehrfach im Jahr auf dieser Route unterwegs und habe leider auch immer wieder Leute dabei, die sich bei dieser Etappe sehr schwer tun. Für einen Abstecher auf den Schildenstein hat’s da leider noch nie gereicht. Sogar den letzten Bus um 18.04 Uhr hat mal eine Gruppe nicht geschafft, obwohl wir um halb neun aufgebrochen sind. Freu mich, wenn du weiterhin mit wanderst *ähm* liest. Und vielleicht sehen wir uns ja mal irgendwo in den Blaubergen
      Liebe Grüße
      Steffi

  2. Manuela-Anna sagt:

    Bei dieser Etappe ist es wirklich sinnvoll den Bus nach Achenkirch zu nehmen da der Weg von Achenwald nach Achenkirch nicht aufregend ist ! Auch der gut zwei stündige Marsch auf der Fortstrasse von der Blaubergalm runter ist kein highlight !

  3. Repfreak sagt:

    Hallo Steffi,
    bei der Betrachtung Deines Fotos von der Siebenhüttenalm handelt es sich vermutlich um die Gaißalm.
    An der Siebenhüttenalm kommt man doch gar nicht vorbei, oder? Du schreibst ja auch, dass sie nicht bewirtschaftet ist.
    Das ist aber bei der Siebenhüttenalm laut Google-Earth der Fall.

    Viele Grüße
    Repfreak

    • Reiseziege sagt:

      Hey Repfreak,
      ganz lieben Dank für deine Nachricht. Jetzt ist der Artikel schon so lange online und ich hab’s tatsächlich nicht gemerkt. Wird natürlich umgehend geändert. Danke fürs aufpassen 😉
      Liebe Grüße
      Steffi

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